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Heimspiel in der Soccerworld

„Das ist wie ein Lebenselixier für mich“

Steinfurt

Marko Holtwick kommt aus Steinfurt. Als DJ PlattenRaider Twix war er in der ganzen Welt unterwegs. Jetzt hat er zum Comedian „umgeschult“. Und darf am Samstag zum ersten Mal in seinem Heimatort ran.

Bernd Schäfer

Marko Holtwick in Aktion: Der gebürtige Steinfurter hat am Samstag sein erstes „Heimspiel“ auf der Bühne. Foto: Twix

Die Bühne an sich ist für ihn nichts Neues. Die Bühne in der Soccerworld schon: Am kommenden Samstag tritt Marko Holtwick zum ersten Mal in seiner Heimatstadt auf. Als Comedian bei der Mixed-Comedy-Show.

Natürlich ist ein Auftritt in der Stadt seiner Jugend – in der er übrigens noch oft ist, um seine Eltern zu besuchen – etwas Außergewöhnliches. „Viele Freunde und meine Familie werden kommen – da steh‘ ich natürlich mächtig unter Druck“, weiß Holtwick.

Als Discjockey „Plattenraider Twix“ hat er sein halbes Leben lang vor Tausenden von Menschen gestanden. Seit einiger Zeit hat der gebürtige Steinfurter das Lager gewechselt: Statt mit Musik aus der Konserve versucht er, seine Zuhörer mit selbst geschriebenen Pointen zu begeistern. Ebenfalls mit Erfolg – rund um seine Wahlheimat Dinslaken steht der 43-Jährige mittlerweile regelmäßig als Comedian auf der Bühne. „So ein bis drei Auftritte im Monat“ absolviere er, schätzt Holtwick. Und mehr sollen es auch gar nicht sein. „Manche Kollegen fahren für einen Zehn-Minuten-Auftritt quer durch ganz Deutschland – das mach ich nicht.“ Zum einen, weil es nicht sein Ziel sei, den Bekanntheitsgrad von Mario Barth oder Carolin Kebekus zu erreichen.

Vor allem aber, weil die Auftritte als Comedian für ihn eher auch eine Art Therapie seien. „Ich habe zuletzt zwei Jahre lang an sechs Tagen in der Woche in einer bekannten Disco in der Düsseldorfer Altstadt gearbeitet“, erzählt Marko Holtwick. Und zwar nicht nur am Plattenteller, sondern auch als Organisator und Koordinator.

Zu dem Arbeitsstress kamen Querelen mit dem Geschäftsführer – irgendwann endete alles in einem Schlaganfall und der Diagnose Burnout. Holtwick beschloss, sich komplett aus der Tanz-Szene zurückzuziehen. „Als DJ hatte ich schließlich alles erreicht, was ich erreichen wollte.“

Ganz missen wollte er das Gefühl, ein Publikum zu begeistern, aber nicht. Über persönliche Kontakte kam er in die Comedy-Szene, erst nur als „Support“ im Hintergrund, irgendwann wollte er es aber auch selbst einmal wissen. Und stellte fest: „Das ist wie ein Lebenselixier für mich.“ Den Stoff für seine Auftritte findet er im Alltag. „Manchmal setze ich mich einfach in ein Café und schreibe die Dialoge mit. Später suche ich mir dann die witzigen Sachen heraus und verarbeite sie in meinem Programm.“ Jede Menge kurioser Geschichten liefert natürlich auch sein eigenes Leben als DJ auf den großen Partymeilen der Welt.

Obwohl er die Zahl seiner Auftritte bewusst niedrig dosiert, hat er sich rund um seine Wahlheimat schon einen Namen gemacht, darf auf den „Kunst gegen Bares“-Bühnen des Rheinlands mitmischen und das demnächst sogar in Köln: „Das ist die Créme-de-la-créme-Veranstaltung in diesem Genre“, freut sich Holtwick über diese Einladung ganz besonders.

Wobei er sich über eine andere Einladung mindestens genauso gefreut hat: Am kommenden Samstag darf er erstmals zum Heimspiel in seiner Geburtsstadt antreten: bei der Mixed-Comedy-Show in der Soccerworld (Beginn: 20 Uhr).

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