Ausstellung zu Migration in der Alten Sparkasse
Integration als Aufgabe
Dülmen. Um Migration, Flucht und Vertreibung, aber auch um Integration dreht sich die Ausstellung in der Alten Sparkasse, die am Freitagabend mit einem Vortrag eröffnet wurde. Noch bis 7. Februar ist sie zu sehen, für Schulklassen gibt es Arbeitsmaterialien.
Von Flucht und Vertreibung im Umfeld des Zweiten Weltkriegs bis zu den Flüchtlingsströmen nach Europa und Deutschlandland in unserer Gegenwart schlägt die Wanderausstellung „geflohen, vertrieben – angekommen?! Aspekte der Gewaltmigration im 20. und 21. Jahrhundert“, einen Bogen. Freitagabend wurde sie eröffnet.
Vortrag zur Eröffnung
Esther Joy Dohmen, Leiterin der Volkshochschule Dülmen - Haltern - Havixbeck, welche zusammen mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eingeladen hatte, und Bürgermeisterin Lisa Stremlau begrüßten die Gäste. Dr. Jochen Oltmer., Professor für Migrationsgeschichte und Vorstandsmitglied des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität in Osnabrück, der an der Ausstellung mitgearbeitet hat, erläuterte in einem sehr kurzweiligen Vortrag, wie schwierig es ist, Migration zu erfassen und die Gründe dafür zu ermitteln.
Deutschland als Ziel von Flüchtlingsströmen
Die Ausstellung informiert schlaglichtartig über verschiedene Aspekte des Themas, zeigt, dass Deutschland wiederholt Ziel von vielen Flüchtlingen wurde - etwa aus den deutschen Ostgebieten während und nach dem Zweiten Weltkrieg, in den 1990er-Jahren während der Kriege in Jugoslawien oder vor und nach 2015. Daneben werden Begriffe erklärt, die in der gegenwärtigen Debatte um die Aufnahme von Flüchtlingen eine Rolle spielen - etwa der Königsteiner Schlüssel, der die Verteilung der Asylsuchenden auf die Bundesländer regelt, das Asylbewerberleistungsgesetz oder Posttraumatische Belastungsstörungen.
Schaubilder und Fotos
Schaubilder zeigen, wie sich die Asylantragszahlen seit 1995 entwickelt und verändert haben oder wie groß der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerungszahl ist.
Die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland sowie ihre Integration sind, das macht die Ausstellung deutlich, keine neuen Herausforderungen. Interessant und zum Teil bedrückend ist der Schwerpunkt „Erinnerungsarbeit“, in dem die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge vorgestellt, aber auch der „Umgang mit toten Flüchtlingen“ beleuchtet wird.
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