Reaktionen auf das Thüringen-Debakel
„Ich bin froh, dass Kemmerich zurücktritt“
Kreis Coesfeld (vth). Erleichterung bei der Kreis-FDP, dass der mit AfD-Stimmen gewählte thüringische Ministerpräsident Thomas Kemmerich zurücktreten will: „Ich bin froh, denn das ist folgerichtig“, so der FDP-Kreisvorsitzende und parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion NRW, Henning Höne aus Coesfeld. Er blickt auf turbulente Stunden zurück. Schon am Mittwoch sagte Höne, es sei ein Fehler gewesen, dass Kemmerich die Wahl angenommen habe und forderte seinen Rücktritt. „Es ist nicht einfach, so etwas von eigenen Parteikollegen zu verlangen“, so Höne. „Aber der Rücktritt ist die einzige Möglichkeit.“ Die AfD sei eine rechtsextreme Partei, deren Programm und Werte „nicht weiter von den Freien Demokraten entfernt sein könnten“. Der Coesfelder meint, dass nicht die ganze FDP auf die Anklagebank werden dürfe, das sei unfair. „Es hat ja Ratschläge genug gegeben, die Wahl nicht anzunehmen. Aber vorschreiben konnten wir dem Thüringer Landesverband nichts.“ Erst als FDP-Chef Lindner zu Gesprächen rausfuhr, tat sich etwas. Höne zollt Lindner hohen Respekt, dass er sich im Vorstand der Vertrauensfrage stellen will: „Ich bin davon überzeugt, dass sie eindeutig für ihn ausfallen wird.“ Parteiaustritte im Kreis Coesfeld habe es nach dem Vorgang in Thüringen nicht gegeben, bislang jedenfalls nicht. An die Mitglieder im Kreis soll jetzt noch ein Brief herausgehen.
